Freiwillige Feuerwehr Bergheim
Im Nachfolgenden Text können Sie sowohl die wichtigsten Ereignisse als auch einen Teil der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Bergheim nachlesen.
Die Geschichte der Feuerwehr Bergheim begann am 20. Januar im Jahre 1875, als die Gemeinde Bergheim die Freiwillige Feuerwehr Bergheim gründete, die all sogleich 48 Mitglieder zählte. Das erste Ereignis der Wehr war die Hauptübung am 1. Mai, die mit Erfolg ausgeführt wurde. Vier Jahre später, also 1879, wurde die hiesige Feuerwehr inspiziert und wurde durch den großen Erfolg der Übung als voll anerkannte Feuerwehr ausgesprochen. Im Jahr darauf, 1889, war ein großer Tag für Bergheim, da die Gemeinde eine neue Feuerspritze aus der Fabrik J. Braun in Nürnberg kaufte.
Im August des Jahres 1890 konnte die Freiwillige Feuerwehr Bergheim ihr 15- Jähriges Gründungsfest feiern. Vier Jahre später, am 15. August 1894 konnte das neue Feuerwehr Gerätehaus seiner Bestimmung übergeben werden. Die Kameraden und die Feuerspritze konnten einziehen.
Am Sonntag den 22. Juli 1900 feierte die Freiwillige Feuerwehr Bergheim ihr 25- Jähriges Gründungsfest. Ein lang gehegter Wunsch der Feuerwehr ging am 2. Februar 1908 in Erfüllung. An diesem Tag fand die Übergabe der neu angeschafften Schiebeleiter durch den Fabrikanten Lottholz aus Regensburg statt. Das neue Gerät kostete 500 Mark.
Die Geschichte nahm ihren Lauf. Man schrieb das Jahr 1914, der schreckliche 1. Weltkrieg nahm seinen Anfang. 57 Mitglieder der FF hatten dem Ruf zu den Waffen zu greifen Folge zu leisten. Zehn Kameraden, kamen von ihrem Kampf nicht mehr zurück, wovon zwei anfangs erst vermisst, später aber für tot erklärt wurden. Alle Kameraden die zurückkamen, stellten sich sofort wieder der FF zur Verfügung. Am 9. Oktober 1921 wurde unter der Beteiligung unserer Feuerwehr das neu erstellte Kriegerdenkmal eingeweiht.
Das Jahr 1925 brachte das 50ste Gründungsjahr unserer Wehr.
Mit dem Kriegsausbruch gegen Polen am 1. September 1939 wurden wieder Kameraden unserer Wehr genommen, um ihren Kriegsdienst zu leisten. Am 8. Mai 1945 ging ein weiteres, trauriges Kapitel Deutschlands mit einer totalen Niederlage zu Ende. Gegen Ende des Jahres 1945 formierte sich die Freiwillige Feuerwehr Bergheim zu einer neuen Mannschaft. In den letzten Jahren des Krieges wurden aufgrund der immer stärker werdenden feindlichen Fliegerangriffe an die Gemeinden Motorspritzen ausgegeben. Eine davon stand auf Schloss Wellenburg. Anfang 1946 wurde der Gemeinde Bergheim offiziell diese Motorspritze übergeben. Am 17. März wurde die erste Übung mit der Motorspritze abgehalten.
1947 war das Jahr der Waldbrände. Infolge der ungewöhnlichen Trockenheit, kam es überall in Bayern zu einer großen Anzahl an Wald- und Moorbränden. In Mittenwald und auch auf der Arnspitze brannte es. Die Berufsfeuerwehr München und alle Feuerwehren des Kreisgebietes um Garmisch wurden alarmiert. Durch den einsetzenden starken Südwind breitete sich das Feuer weiter aus. Daraufhin wurden ebenfalls die Berufsfeuerwehr Augsburg und die Feuerwehren aus dem Landkreis alarmiert. Auch eine Gruppe aus Bergheim war vom 16.09.47 bis zum 19.09.47 und vom 22.09.47 bis zum 26.09.47 im Einsatz.
Nach Rückkehr der letzten Kameraden 1948 aus der Kriegsgefangenschaft betrug die Zahl der aktiven Mitglieder wieder 52 Männer.
In der Jahreshauptversammlung am 15. Januar 1950 entschloss man sich aufgrund der wirtschaftlichen und finanziellen Lage das 75- Jährige Jubiläum in bescheidenem Rahmen zu feiern. Geplant war ein Festgottesdienst mit Gedenken an die verstorbenen und gefallenen Kameraden, eine Schauübung und einem kameradschaftlichen Beisammensein in der Gaststätte Schorer mit Jubilarehrung.
Im Jahre 1956 machte sich die Tendenz bemerkbar, dass es mit der BRD wirtschaftlich bergauf geht und die Bereitschaft zum Dienst bei der Feuerwehr nach ließ. Die Zahl der aktiven Mitglieder schwindete. Um diese fehlenden Leute zu ersetzen, benötigte man moderne Gerätschaften. Um diese anzuschaffen, brauchte es finanzielle Mittel. Der Gemeinderat beschloss daher 1957 die Einführung einer Feuerschutzabgabe. Diese beinhaltete, dass alle männlichen Einwohner zwischen 18 und 60 Jahren, die nicht in der Feuerwehr tätig waren, eine Abgabe von 6 DM zu entrichten haben.
Unter Bürgermeister Georg Kuhn wurde eine zentrale Wasserversorgungsanlage in Bergheim und Neubergheimsiedlung erbaut und am 13. August 1961 eingeweiht. Ebenfalls an diesem Tag eingeweiht wurde die Ortsverbindung Bergheim – Göggingen.
1961 wurde auf Antrag der Feuerwehr die Feuerschutzabgabe von 6 auf 10 DM erhöht.
Mit dem Jahre 1965 bekam die Freiwillige Feuerwehr Bergheim ein eigenes Löschfahrzeug. Das Löschgruppenfahrzeug LF8-TS wurde nach einem Weiheakt am 16. Mai 1965 der Feuerwehr übergeben.
Der Errichtung der zentralen Wasserversorgungsanlage, sowie dem Ausbau der Ortsverbindungsstraße nach Göggingen im Jahre 1961, folgte 1964 der Ausbau der Straße nach Inningen, mit einem Kostenaufwand von 135.000 DM.
1968 folgte der Straßenausbau von Wellenburg nach Radegundis und 1979/80 von Bergheim nach Wellenburg mit einem Kostenaufwand von insgesamt 747.000 DM. Damit waren alle Ortsverbindungen, mit der Ausnahme nach Bannacker, staubfrei hergestellt.
Ein zwischenzeitlich geschaffenes Gemeindewappen bekräftigte die Eigenständigkeit von Bergheim.
Erläuterung zum Wappen:
Die Farben blau und gelb, sowie die Zinnen entsprechen der früheren Fuggerherrschaft in Bergheim. Die zwei schräg gekreuzten Morgensterne führten die früheren Herren von Bannacker in ihrem Wappen. Der Dreiberg versinnbildlicht die im Westen von Bergheim gelegenen Berge.
Doch lang sollten sich die Bergheimer ihres Wappens nicht erfreuen. Anfang 1970 beabsichtigte die Bayerische Staatsregierung eine Gebietsreform. Haunstetten und Göggingen (noch nicht lange selber erst zu Städten erhoben), sowie Inningen und Bergheim, sollen nach einem Konzept der Stadt Augsburg zugeschlagen werden. In allen vier Kommunen organisierte man geheime Bürgerbefragungen, die alle zur gleichen Zeit am 24. Oktober 1971 stattfanden. Auch die Freiwillige Feuerwehr setzte sich zum Erhalt der Selbständigkeit ein.
Ungeachtet der Bürgerbefragung erließ die Staatsregierung am 27.12.1971 die „Rechtsverordnung über die Neugliederung Bayerns in Landkreise und Kreisfreie Städte“. Damit waren die vier Kommunen ihrer Selbstständigkeit enthoben.
Entsprechend §10 des Eingemeindungsvertrages, führt die Freiwillige Feuerwehr künftig den Namen „Freiwillige Feuerwehr Bergheim, Stadt Augsburg“.
Sichtlicher Unmut über die Eingemeindung machte sich unter den Kammeraden breit. Viele aktive Mitglieder gaben ihre Ämter ab. Es war weder der Wille der Stadt Augsburg, noch des neuen Stadtteils Bergheim, dass sich die Feuerwehr auflöst. Es galt nun, diese kritische Phase zu überstehen. Es musste schnell ein Konzept gefunden werden, um die Freiwillige Feuerwehr Bergheim bei der Berufsfeuerwehr zu integrieren. Denn in 3 Jahren stand das 100 jährige Bestehen der Wehr ins Haus, das einen Anspruch hatte, gefeiert zu werden.
Fünf Wochen nach der Eingemeindung stand die erste Bewährungsprobe ins Haus. Ein Teil von Bergheim (Unterdorf) versank im Rauch. Gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr aus Göggingen, Haunstetten und der Werksfeuerwehr der ZNFG bekämpfte die Freiwillige Feuerwehr Bergheim den Brand.
Mit riesigen Schritten kommt das Jahr 1975, das Jahr des 100 jährigen Bestehens der Bergheimer Wehr. Aktive sowie passive Kammeraden waren sich einig, das Fest gebührend und entsprechend zu feiern. Bei dieser Gelegenheit sollte auch eine neue Fahne angeschafft und geweiht werden.
Die Stadt Augsburg erklärte sich bereit, die Fahne auf ihre Kosten zu beschaffen und bei den Festvorbereitungen entsprechend mitzuwirken. Ein eigens dafür gebildeter Festausschuss hat daraufhin 1974 seine Arbeit aufgenommen.
Ein umfangreiches Programm wurde für die Zeit vom 18. – 21. Juli 1975 ausgearbeitet.
Während in der Aufbauwoche der Wettergott noch freundlich gesinnt war, blickte man am Samstag, zu Beginn des Festes, schon sorgenvoll zum Himmel. Pünktlich zu Festansprache begann es stark zum Regnen. Im brechend vollen Bierzelt herrschte trotzdem eine fröhliche und herzliche Stimmung bis zum frühen Morgen. Die Weihe der neuen Fahne, war die Krönung des Jubiläums. Ein schöneres Geschenk konnte die Stadt Augsburg der Wehr nicht machen.
Im Anschluss an den Gottesdienst marschierten die Fahnenabordnungen aller Gastvereine zum Kriegerdenkmal am Kirchplatz und gedachten dort den Verstorbenen und gefallenen Kammeraden.
Am wolkenverhangenen Himmel zeigten ab 13.00 Uhr Fallschirmspringer verwegene Kunststücke und ihre zielsicheren Landungen. Ab 14.00 Uhr bewegte sich der Festumzug, von noch nie dagewesenen Ausmaß durch die Ortschaft. Tausende vom Menschen säumten die Straßen und spendeten reichen Beifall für die Mühe, die sich alle Teilnehmer gemacht hatten.
Die Aufzeichnungen der Freiwilligen Feuerwehr Bergheim enden hier, somit fehlen 40 Jahre unserer Chronik. Wir haben uns es aber zum Ziel gesetzt diese nachzuarbeiten.